NIKOLAUS

Mensch zu sein bedeutet, nicht nur an sich selbst, sondern auch an andere Menschen zu denken!

Die Tage, an denen Europa im hellsten Glanz erstrahlt, begannen mit dem ersten Dezember. Menschen, die mit warmen Gesprächen kalte Abende erhellen, treffen sich auf den funkelnden Weihnachtsmärkten. Dort genießen sie fröhliche Abende mit Glühwein, nach Zimt duftenden Keksen und gebrannten Mandeln in der Hand, begleitet von ausgelassenem Gelächter. Und die fröhlichen Kinder, die das Karussellfahren genießen, könnten nicht glücklicher sein.

Die christliche Welt hat am ersten Adventssonntag, dem Beginn des Dezembers, die erste Adventskerze entzündet. Dies markiert eine vierwöchige Vorbereitungszeit bis zum 25. Dezember. Der Advent leitet sich vom lateinischen Wort „adventus“ ab, was „Ankunft“ bedeutet, und symbolisiert das Warten auf das Kommen Jesus, die Ankunft des Messias.

Doch heute, in der ersten Woche dieser besonderen Zeit, möchte ich nicht über Weihnachten sprechen, sondern über den Nikolaustag am 6. Dezember, auf den sich die Kinder besonders freuen.

Nach dieser Tradition putzen kleine Kinder am Abend des 5. Dezember ihre Schuhe oder Stiefel und stellen sie vor die Tür, bevor sie ins Bett gehen. Am nächsten Morgen erwartet sie eine süße Überraschung in ihren Schuhen: Süßigkeiten, Schokolade, vielleicht Obst und wer weiß, was noch alles…

Die Freude und das Leuchten in den Augen der Kinder, die die Eltern am Morgen sehen, sind für sie wirklich das wertvollste Geschenk. Doch dieser Tag ist nicht nur ein Tag des Schenkens, sondern auch ein Tag, an dem Güte und Hilfsbereitschaft gefeiert und gewürdigt werden.

An diesem Punkt möchte ich den Blick in die Türkei richten und Jahrhunderte zurückgehen, ins 3. Jahrhundert nach Christus, als im antiken Patara, das heute in der Provinz Antalya liegt, der Heilige Nikolaus geboren wurde. Er lebte in Myra, dem heutigen Demre. Der Legende nach war der Heilige Nikolaus eine Person, die ihr Leben der Güte widmete. In der christlichen Welt ist er als Held bekannt, der nicht Reichtum und Macht suchte, sondern den Armen half und Kindern Hoffnung schenkte. Sein Leben ist von Legenden durchwoben und wird wie ein Märchen erzählt.

Die Wurzeln des Nikolaustages liegen in den Geschichten über die Heldentaten und die Hilfsbereitschaft des Heiligen Nikolaus. Der Legende nach teilte er sein gesamtes Erbe mit den Bedürftigen. Eines Tages erfuhr er von drei Schwestern, die im heiratsfähigen Alter waren, aber aufgrund von Armut keine Mitgift vorbereiten konnten. Nikolaus wollte einen Beutel Gold durch das Fenster ihres Hauses werfen, aber weil die Fenster geschlossen waren, warf er den Beutel durch den Schornstein. Seine Taten, wie die Unterstützung von Bedürftigen, Armen und sogar in Not geratenen Seeleuten, wurden über Generationen hinweg weitererzählt und sind bis heute lebendig.

Aus diesem Grund wird der 6. Dezember, der als der Todestag des Heiligen Nikolaus vor etwa 1700 Jahren gilt, nicht nur als religiöses Gedenken gefeiert, sondern auch als Tag des Erinnerns für die Menschheit. Denn dieser Tag erinnert die Menschen daran, einander zu helfen und Verantwortung füreinander zu übernehmen.

Daher sehen Christen den 6. Dezember nicht nur als einen Tag, an dem sie den Kindern Süßigkeiten und Schokolade schenken, sondern auch als einen Tag, an dem sie die Verbreitung von Güte fördern. In Deutschland ist diese Tradition weiterhin lebendig. Kinder legen sich am Abend des 5. Dezember schlafen, voller Vorfreude auf die schöne Überraschung, die sie am Morgen vor ihrer Tür erwartet.

Auch wenn heute Süßigkeiten und Schokolade das Symbol dieser Tradition sind, geht es im Kern darum, den Kindern und der Gesellschaft die Bedeutung von Hilfe, Güte und sozialem Zusammenhalt in Erinnerung zu rufen. Der 6. Dezember ist ein Tag, an dem die Samen von Güte, Liebe und Solidarität, die im Herzen einer Gesellschaft gesät werden, aufgehen. Vielleicht wird diese Tradition deshalb als Lebensweise und Erinnerung weitergeführt.

Heute gibt es viele Familien mit Migrationshintergrund in Deutschland, die diese Tradition nicht kennen oder ihr andere Bedeutungen beimessen möchten. Doch sie sollten wissen, dass gutherzige Menschen an diesem Tag Wege suchen, einander zu helfen – unter dem Vorwand, die Kinder glücklich zu machen. Für sie ist es wichtig, das Erbe des Nikolaus weiterzuführen.

Denn Nikolaus ist nicht nur eine Figur, sondern erinnert uns in dieser Zeit, in der wir Menschlichkeit fast zu verlieren drohen, an die Güte und Hilfsbereitschaft, die wir dringend brauchen. Mit seinem Motto „Mensch zu sein bedeutet, nicht nur an sich selbst, sondern auch an andere zu denken!“ lehrt er uns, was wirklich zählt.

Bleiben Sie wohlauf…

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